Notwendigkeit realistischerer mehraxialer Versuche

TestBench mit 4 Motoren, in Flüssigkeit eingetaucht, Video

Wenn der Ausfall von Materialien oder Komponenten nicht durch einfache Versuche mit einer Achse prognostiziert werden kann, lassen sich realistischere Praxisbedingungen mit mehreren Achsen oder mehreren Versuchsmodi simulieren. Die Versuche werden mit axialer Torsionsbelastung oder planar-biaxialer oder axialer Scherbelastung durchgeführt, außerdem sind komplexere Versuche mit Belastungen in drei oder vier Achsen möglich, beispielsweise Torsionsversuch, Biegeversuche, Scherversuch und pulsierender Belastung, um die in der Praxis üblichen kombinierten Belastungen zu simulieren. Mehraxiale Versuche werden oft als Abschlussversuchsszenario für kritische Situationen in medizinischen Anwendungen sowie Anwendungen im Automobilbau und in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt.

Mehraxiale Versuche eignen sich auch zur Validierung von finite Elemente-Modellen, die oft aus einaxialen Materialprüfdaten erstellt werden. Oft kann mit der Modellbildung allein die echte Interaktion des Materialverhaltens nicht prognostiziert werden, wenn nur von einfachen einachsigen Materialeigenschaften ausgegangen wird. Darüber hinaus erheben viele Regulierungsbehörden, die für die Sicherheit und Effizienz von Produkten zuständig sind, beispielsweise in der Medizin und im Verkehrswesen, strenge Anforderungen an die Durchführung solcher mehrachsigen Versuche.

Mehraxialer Versuch an einem peripheren Stent

Vielfältige Möglichkeiten und zahlreiche Anwendungen

ElectroForce®-Prüfgeräte lassen sich für zahlreiche spezifische mehrachsige Versuche konfigurieren, sei es die Durchführung von biaxialen Versuchen am Perikard, sei es das Verständnis der Biomechanik von Rückenwirbelimplantaten und peripheren Stents oder die Bestimmung der tribologischen Eigenschaften von Zahnersatz – immer sind ElectroForce®-Prüfgeräte eine vielseitige Alternative zu konventionellen Verfahren.

Zusätzliche Anwendungen sind die Bestimmung des Einsatz-Drehmoments und der Schneidleistung von Knochenschrauben für die Orthopädie oder Prüfanwendungen für den Kieferknochen, die oft mit sehr geringen Belastungen und Drehmomenten durchgeführt werden.

 

Geeignete Geräte für diese Versuchsart